Schutzäcker

Riegelberg (Nördlinger Riesrand)

Riegelberg (Nördlinger Riesrand)

Als „Schutzacker“ wird im Projekt eine Fläche bezeichnet, deren aus botanischer Sicht herausragendes Arteninventar langfristig durch entsprechende vertragliche Vereinbarungen oder rechtliche Sicherheiten geschützt wird. Gleichwertig ist es, wenn sich eine Fläche im Eigentum von Naturschutzakteuren befindet. Eine dem Erhalt schutzwürdiger Ackerwildkräuter förderliche Bewirtschaftung soll sichergestellt werden. Die Betreuung durch einen Ansprechpartner vor Ort (etwa Landschaftspflege- oder Naturschutzverband) soll gegeben sein.

Ziele und Funktionen von Schutzäckern

- Schutz und Erhalt gefährdeter Segetalarten und -gesellschaften aus naturwissenschaftlichen, ethischen u. ästhetischen Gründen

- Sicherung möglicher Zentren für die Wiederausbreitung seltener Ackerwildkräuter

- Schaffung von Schauobjekten zur Demonstration

- Erhaltung von Flächen für paläo-ethnologische Untersuchungen

- Bewahrung des genetischen Potentials von „Unkraut“-Sippen!

 

 

Die Entwicklung des flächenhaften Ackerwildkrautschutzes

Index Beschreibung
1950 Robert Gradmann dokumentiert in einem sehr umfassendeden Werk über die Pflanzenwelt der Schwäbischen Alb, dass eine Notwendigkeit für den Schutz der Ackerwildkräuter besteht
1960 Max Militzer fordert in seiner Arbeit über die Verbreitung der Ackerwildkräuter in Sachsen die Einrichtung von „Acker-Naturdenkmälern“ zum Erhalt der Segetalflora
1970 Einrichtung des ersten Feldflorareservates in Deutschland auf Initiative von Gottlob Schill und Gerhard Schlenker auf dem Beutenlay bei Münsingen Schwäbische Alb
1981 Einrichtung des ersten Feldflorareservates in der ehemaligen DDR auf Initiative von Hubert Illig in Luckau-Freesdorf (Niederlausitz)
1984 Gründung der Arbeitsgruppe Ackerwildpflanzenschutz in der der Martin-Luther-Universität in Halle mit regelmäßigen Exkursionstagungen und Aufbau eines 25 Flächen umfassenden Feldflorareservatsystems.
Fortführung der Exkursionstagungen im Rahmen des Arbeitskreises Naturschutz in der Agrarlandschaft
Aktuell: Errichtung eines Netzes von Schutzäckern durch das Projekt „100 Äcker für die Vielfalt!"